G7-Präsidentschaft nutzen: Lieferkettenverantwortung verbindlich regeln

(Berlin, 20.4.2014) In einer gemeinsamen Stellungnahme mit dem Forum Menschenrechte begrüßt das CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung, dass die Bundesregierung das Thema verantwortungsvolle Lieferketten auf die Agenda der G 7-Präsidentschaft gesetzt hat. Die Netzwerke fordern die Bundesregierung jedoch auf, es nicht bei freiwilligen Maßnahmen zu belassen. FEMNET e.V. ist aktives Mitglied im CorA-Netzwerk und unterstützt diesen Appell.

„In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass freiwillige Initiativen allein nicht fähig sind, das strukturelle Problem der Menschenrechtsverletzungen in globalen Wertschöpfungsketten zu lösen“, erklärt die Koordinatorin des CorA-Netzwerks Heike Drillisch. „In wenigen Tagen jährt sich der Fabrikeinsturz von Rana Plaza, bei dem über Tausend Menschen starben, zum zweiten Mal. Und noch immer gibt es keine gesetzlichen Bestimmungen, die verhindern würden, dass auch deutsche Unternehmen weiter unter katastrophalen Bedingungen produzieren lassen.“

Die beiden Netzwerke schlagen in ihrer Stellungnahme konkrete Maßnahmen vor, mit denen die Bundesregierung zu stärkerer Unternehmensverantwortung beitragen kann. Sie fordern unter anderem die Einführung von gesetzlichen menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten sowie von Offenlegungspflichten über nichtfinanzielle Informationen, Zahlungsströme und Fabrikaudits. Zudem müsse die Bundesregierung auf die Einhaltung ökologischer und menschenrechtlicher Standards bei der Außenwirtschaftsförderung, öffentlicher Beschaffung und in internationalen Institutionen hinwirken und eine an Menschenrechten orientierte Handelspolitik betreiben.

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