Globaler Aktionstag am 03. Mai zu H&M

Webseite H&H Broken PromisesWebseite H&H Broken PromisesBonn. Arbeitsrechtsgruppen in Europa, Bangladesch und Nordamerika rufen Konsument*innen auf , sich an dem globalen Aktionstag am 03. Mai zu beteiligen. Die Proteste finden an dem Tag statt, an dem H&M zu seiner  jährlichen Generalversammlung  in Solna (Schweden) einlädt. Ziel der Proteste: H&M soll endlich seinem Versprechen nachkommen und die Sicherheitsstandards seiner Zuliefererfabriken in Bangladesch gewährleisten. Die Überprüfung der Korrekturpläne bei 32 strategischen Zulieferern H&Ms hat deutlich gemacht, dass es bei der Mehrheit dieser Fabriken immer noch an angemessenen Notausgängen mangelt – und das fast drei Jahre nach der Unterzeichnung des Gebäude- und Brandschutzab­kommens Accord in Bangladesch durch H&M.

Nach der zunehmenden Kritik an der Ausbeutung der Arbeiter*innen entlang der textilen Kette, versucht H&M, sein nachhaltiges Engagement anzupreisen. So wurde die „Conscious Exclusive Collection“ am 7. April im Louvre in Paris vorgeführt und Popstar M.I.A. soll für die von H&M initiierte „World Recycle Week“ (18. bis 24. April) werben. Dies alles geschieht in der gleichen Woche, in der Arbeitsrechts-Aktivist*innen der 1.134 getöteten Arbeiter*innen gedenken, die 2013 bei dem Fabrikeinsturz von Rana Plaza ihr Leben lassen mussten. Dieses verheerende Unglück in der Bekleidungsindustrie führte seinerzeit dazu, den Accord zu unterschreiben.

Anwälte, die sich für Arbeitsrechte einsetzen, fordern H&M auf, seine Bemühungen nicht durch teure Marketingaktionen, sondern durch echtes Handeln bei den Zulieferern in Bangladesch zu beweisen. Sie drängen das Unternehmen vor allem dazu, folgende Schritte bis zur Generalversammlung am 3. Mai umzusetzen: 

1) die Beseitigung von Schlössern an den Notausgängen,
2) die Beseitigung von Falt- und Schiebetüren sowie vergitterten Ausgängen und
3) das Anbringen von Feuerschutz-Türen und die Einrichtung von rauchsicheren Treppenhäusern.

Wie wichtig die Reparaturen sind, zeigte sich im Februar, als ein großes Feuer bei dem H&M-Lieferanten Matrix Sweaters Ltd. ausbrach. Glücklicherweise wurden nur wenige Personen verletzt, da das Feuer eine Stunde vor Arbeitsbeginn ausgebrochen war, die meisten Arbeiter*innen befanden sich noch auf dem Weg zur Fabrik. Der Inspektionsreport des Accords deckt auf, dass in dieser Fabrik ein Dutzend Fristen zur Beseitigung von Brandrisiken und Sicherstellung der Gebäudesicherheit nicht eingehalten worden sind. Wenn das Feuer nur eine Stunde später ausgebrochen wäre, wären zahlreiche Menschen in dem Gebäude eingeschlossen gewesen.

Als Antwort auf H&Ms Untätigkeit, haben die Clean Clothes Campaign, das International Labor Rights Forum und United Students Against Sweatshops eine Kampagne gestartet. Über die Website www.hmbrokenpromises.com soll H&M aufgefordert werden, sich mit seinen nicht eingehaltenen Versprechen zu befassen. Auch Sie können sich mit einem Brief an H&M beteiligen. Ab dem 25. April 2016, einem Tag nach dem dritten Jahrestag des Fabrikeinsturzes von Rana Plaza, finden zahlreiche Online- und Straßenaktionen statt, die in dem globalen Aktionstag am 3. Mai gipfeln.

Auch FEMNET wird sich mit einer Aktion am 3. Mai 2016 in Bonn beteiligen
 

 

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