Aktivistin aus Bangladesch empört über H&M-Skandal

Kalpona Akter (links) und Mim Akter bei einem Vortrag an der AMD am 18.10.2017 in Berlin. Foto: © FEMNETKalpona Akter (links) und Mim Akter bei einem Vortrag an der AMD am 18.10.2017 in Berlin. Foto: © FEMNET„Es ist furchtbar von H&M, mühevoll hergestellte Kleidung zu verbrennen“: Aktivistin aus Bangladesch in Deutschland ist entsetzt.

Ein neuer Skandal bei H&M kursiert derzeit durch die Medien: Das schwedische Modeunternehmen soll jedes Jahr tonnenweise neue Kleidung verbrennen, haben Journalisten aus Dänemark aufgedeckt. "Die Arbeiterinnen schuften für einen Hungerlohn, 2000 Liter Wasser werden für die Herstellung eines einzigen T-Shirts verbraucht, das dann um die ganze Welt reist, um in Europa verbrannt zu werden?", sagt die Leiterin des Vereins Bangladesh Centre for Worker Solidarity Kalpona Akter aus Bangladesch und ist empört: „Es ist furchtbar, neue Kleidung zu verbrennen, die die Näherinnen in Bangladesch unter Mühen und schlimmen Arbeitsbedingungen hergestellt haben", erklärt die Aktivistin, die derzeit mit der Gewerkschafterin Mim Akter auf Einladung der Frauenrechtsorganisation FEMNET auf Deutschlandtour unterwegs ist, um genau über diese Arbeitsbedingungen zu sprechen.

Auch FEMNET-Vorsitzende Gisela Burckhardt kritisiert das Vorgehen, das H&M bis jetzt leugnet: „Gerade H&M gibt ja vor, auf Nachhaltigkeit zu achten. Man wundert sich allerdings, was alles als nachhaltig auf der Webseite von H&M deklariert wird. So wirbt H&M dafür, dass es gebrauchte Kleidung zurücknimmt und sie recycelt. H&M macht damit direkt karitativen Organisationen Konkurrenz, denn gebrauchte Kleidung ist ein wertvolles Gut, wofür pro Tonne rund 300-400 Euro gezahlt werden. Es ist also ein großes Geschäft, auch wenn H&M angibt, einen Teil davon zu spenden, aber was passiert mit dem Rest?

 

Pressemitteilung vom 20.10.2017

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